Mittwoch, 1. Januar 2014

Bahia Thetis, Landgang auf Feuerland



Schon bei der Einfahrt in die Bahia Thetis fielen uns die Wälder auf. Nicht nur, daß es hier wieder welche gibt, sondern speziell die flache Krone. Da würd ich zu gerne mal rein und schauen wie es im Wald aussieht.

Wir machen eine Erkundungstour mit dem Dinghi in die angrenzenden Lagunen, danach setzt mich Ludger an Land oder besser im Wasser, das gerade am Abfließen ist ab.

Den Waldspaziergang streiche ich, der Boden ist so naß, daß das Wasser aus dem Hang gedrückt wird und ein vorankommen in diesem „Urwald“ sicher schwierig gewesen wäre.

Macht gar nichts. Am Waldrand gibt es so viel zu entdecken. Die Orange King barberry sieht blühend zwischen dem Moos nicht nur sehr schön aus, die blauen Früchte sollen sehr gut schmecken. Müssen wir später noch einmal wieder kommen ;-)

Das sieht nicht appetitlich aus, kann man aber essen. Für die Argentinier ist das Pan de Indio, also Brot der Indios. Das nächste Mal wird es probiert.
Es ist ruhig hier, aber die Landschaft eine ganz andere wie die in Patagonien.   
An der Bahia Thetis wurden Seelöwen gefangen, getötet und verarbeitet.

Die baulichen, wie auch die immer noch stark riechenden tierischen Überreste sind hier noch zu finden. 
Sowohl die Gebäude als auch die gestapelten Felle verrotten nach und nach.
Einklarieren brauchen wir hier nicht, die Prefectura ist nicht besetzt. Schon erstaunlich, daß hier mal ne Behörde ihren Dienst getan hat, wo weit und breit keine Ansiedlung war.
Dieser kleine Pieper hatte keine Angst und schien froh zu sein einen Zuhörer für sein Konzert zu haben. Er kam immer näher, zeigte sich auf seiner „Bühne“ von allen Seiten und trällerte ohne Pause


Es reizte mich dann doch durch den Wald, einen moderigen Hang hinauf den Hügel zu erkunden.

Der war eine riesige weiche Moosfläche, dazwischen sehr viel Wasser und totes Gestrüpp. Tierpfade waren zu erkennen und das Laufen im Moos sehr angenehm.

Diese Fläche leuchtete von weitem in der Sonne gelb, grün, rot. Moos, daß bald zu blühen beginnt , fantastisch aussah und sich beim Anfassen toll anfühlte.

Es war der 19.12. und nur noch ein paar Tage bis Weihnachten. Diese knallroten Murtilla oder Diddledee mit ihren dunkelgrünen Blättern hatten etwas Weihnachtliches. Diese roten Früchte sehen aus wie winzige Äpfel, man kann sie essen oder zu Marmelade verarbeiten. Wußte ich da leider noch nicht.

Die Windvorhersage änderte sich mal wieder. Wir beschlossen die Le Maire Straße noch in der Nacht zu passieren. Der Wind ist gut, die Welle ist gut und da wo die Wolken die Sonne nicht verdeckten, leuchtete der Atlantik sogar wieder blau.


Den Teig für das Brot haben wir schnell noch am Anker „gehen und ruhen“ lassen und beim Losfahren in den Backofen geschoben. Verpflegung für die nächsten Tage gesichert. Wir hatten vorher mal versucht bei starkem Wellengang Brot zu backen, der Teig wollte aber nicht gehen. Er wollte wohl „ruhen“ und nicht geschaukelt werden. Wir stellen uns darauf ein.

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