Donnerstag, 2. August 2012

2. Nachtwache auf der Biskaya

Den Wind und das Wetter ständig unter Beobachtung, beschlossen wir der Prognose zu glauben und von den Kanalinseln aufs Festland und in den folgenden Tagen über die Biskaya zu „segeln“.

Unseren abwechslungsreichen, sonnigen Aufenthalt auf und an den Kanalinseln mußten wir leider beenden.

Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt.


Es besteht noch Hoffnung. Ludger entspannt! Aber nur kurz :-)


Wir genießen das sonnige Wetter in toller Umgebung.
Wassertemperatur: warme 13°

Auf Alderney , mit dem auf einer Anhöhe gelegenen Örtchen St. Anne, einem kleinen Flugplatz, dem Mooringhafen mit sehr freundlichem Personal, viele schöne Ankerbuchten, ein Dutzend Fords , von denen einige leider dem Verfall preis gegeben sind, viele kleine vorgelagerte hohe, felsige Inseln, von denen 3 von weitem wie schneebedeckt aussahen, die jedoch von unendlich vielen Basstölpeln bewohnt waren.

Auf Alderney, wie auch auf den anderen Inseln gab es sehr viele, landschaftlich sehr schöne Rad- und Wanderwege, die wir ausgiebig genutzt haben.

Warum hier in Alderney die Schuhe am Zaun hängen
haben wir nicht heraus bekommen.

Auf der stömungsreichen Fahrt von Alderney nach Sark haben wir dicht unter der Wasseroberfläche einen Fisch bemerkt, der sich aus unserer Sicht eigenartig verhielt. Er schlug mit einer Flosse abwechseln links/rechts aufs Wasser, kam nicht wirklich vorwärts, ließ sich berühren und schien keine Angst zu haben.

Ob man den wohl essen kann? War der Krank?


Wir haben erfahren, daß dies ein kleiner Mondfisch (ca 80cm) war, dessen Fleisch zäh sein soll und manchmal auch toxisch und der auch schon mal 3m groß werden kann.

Schön, daß wir ihn gesehen haben und gut, daß wir ihn haben schwimmen lassen.

Auch Sark ist eine sehenswerte Insel und hat sehr schöne Ankerbuchten. Gleich in der 2. Bucht lag zwischen den anderen Booten bereits ein Cat und der dann noch mit deutscher Flagge. Johannes, den wir hier noch nicht erwartet hatten.


 Die Wiedersehensfreude war bei allen groß, die Cat´s lagen dann nicht nur in dieser Bucht dicht beieinander und die Männer waren glücklich endlich wieder ausgiebig miteinander fachsimpeln zu können.

Straße von Sark nach Little Sark
toller Weitblick zu beiden Seiten

Auf dem Weg nach St. Peter Port legten wir einen Ankerstop vor der kleinen Insel Herm, die im Norden einen langen, breiten Sandstrand hat. Von den Wanderwegen rund um die Insel hat man immer einen besonders tollen Blick auf das Meer und die benachbarten Inseln.

Dann noch 2 Tage Guernsey. Einen nicht wie vor 2 Jahren im Hafen von St. Peter Port, sondern wegen Überfüllung an einem Schwimmsteg vor dem Hafen, im Päckchen und den letzten Tag dann wieder in einer schönen Bucht im Süden der Insel.

Landerkundung auf Guernsey

Dort hieß es dann auch Abschied nehmen, Nicht nur von den Inseln sondern vor allem von Jo, mit dem wir nicht nur an diesen Tagen gern zusammen waren.

Männerfreundschaft!
Sind sie nicht ein schönes Paar :-)

Das französische Festland haben wir nicht wie geplant erreichen können. Wir beschlossen an einer Flachstelle zu ankern und bei Morgengrauen Ile D´Oussant anzusteuern. Der Absprung über die Biskaya sollte von dort jedenfalls windmäßig sehr günstig sein.

Das Ankern in auf 25m wurde in der Nacht auch aufgrund des zunehmendes Windes immer chaotischer. Wir hüpften schon in den Betten. Daher nix mit Schlaf. Anker hoch, ging nur nicht. Erst mit viel Quälerei der Winsch und grauenvollen Geräuschen gelang es uns den Anker aus dem felsigen Grund zu brechen.

Ile D´Oussant hatten wir vor 2 Jahren von der Biskaya kommend nur ganz kurz kennen gelernt. Ich war nicht traurig nun doch noch die Insel durchstreifen oder mit dem Rad durchfahren zu können.

Es war eine sehr schöne Tour über die Insel und gesehen habe ich längst nicht alles. Vielleicht kommen wir ja noch einmal wieder.

Am 28.7. um 7:00 starteten wir mit gutem Wind 12 kn hinaus auf die Biskaya. Entgegen den Vorhersagen blieb uns der Wind und auch die 100%ige Bewölkung erhalten. Wir waren froh gut und in die gewünschte Richtung voran zu kommen, da nahmen wir die schaukeliege See und die tief schwarzen Nachtwachen ohne Klagen hin.

Auch tagsüber wehte ein kalter Wind,
eine windgeschützte Ecke gibt es aber immer.

Als Überraschung begrüßten uns am 1.Morgen auf der Biskaya und dann noch einmal am Abend die von uns schon erwarteten Delfine. Sie kamen mit fröhlichen Sprüngen und Pirouetten und begleiteten uns zu unserer Freude eine längere Zeit.


Auch ein Sonnenhalo konnten wir auf derBiskaya beobachten. War ein erstaunlicher Anblick dieser große Kranz um die Sonne mit fast regenbogenfarbenem Abschluß.


Wir waren mitten auf den Biskaya, 4 Nachtfahrten hatten wir bis jetzt in den letzten 6 Wochen.
Wo war der Reiz dieser Nachtwachen geblieben? Es war viel zu dunkel, kein Mond, kein Stern und auch kein Schiff zu sehen und es war wieder viel zu kalt. Das war doch nicht immer so!?

Die 2. Nachtwache auf der Biskaya, der Mond beleuchtete das Meer, die Sterne funkelten um die Wette und es war angenehm warm. Am Steuerstand sitzen, über das Meer schauen, den lauwarmen Wind spüren …… genau das machte den Reiz der Nachtfahrten aus und zum Glück nicht nur in meiner Erinnerung.


Nach 48 Std., und 328 sm haben wir in Carino wieder spanischen Boden betreten.

Das Wasser hat hier warme 17°. Die Sonne scheint, die Luft ist soooo schön warm. Wir freuen uns hier zu sein.

Morgen geht es Richtung La Coruna. Auch dort wollen wir uns das ansehen, wozu wir uns vor 2 Jahren zu wenig Zeit genommen haben.














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