Samstag, 30. November 2013

Überfahrt vom Golfo Nuevo in die Bahia Jansen

Um aus dem Golf mit der richtgen Tide rauszukommen mussten wir recht früh aufstehen. Also mit dem Sonnenaufgang um 5:30 sind wir dann los. Abwohl der Wind nur so um die 15kn hatte und senkrecht zum ablaufenden Wasser stand, waren die Wellen bei der Durchfahrt recht unruhig. Erstmal raus war es dann ein prima Segeln wieder mit Wind von achterlich.
Die Zielort sollte Rawson sein. Wurde es dann aber doch nicht.
Erstmal war uns klar das im und am Hafen alles versandet ist. Auch die vielen Fischer kommen wohl nur bei Hochwasser rein und raus. Und so war es dann auch. Zudem noch 22kn Wind. Ausserhalb des Vorhafens zu ankern war bei dem Wind nicht möglich. Innerhalb der Molen war alles versandet. Zudem kamen massenhaft Fischerboote zurück in den Hafen. War ja grad Hochwasser. Dann haben wir versucht Funkkontakt mit der Prefectura zu bekommen. Ging auch, ich solle doch auf Kanal 7 wechseln. Gesagt getan aber da meldete sich niemand. Zudem war alles so eng, so flach und die vielen Boote. Kurzentschlossen sind wir wieder rausgefahren und haben die Bahia Jansen als Ziel angelegt. Beim Wegfahren haben wir noch die Prefectura erreicht. Auf Kanal 7. Ich kann das kleine Handfunkgerät auf die "USA-Kanäle" umschalten und dann funktioniert das. Ist dann Kanal 7a. Muss man wissen.
Letztendlich hatten wir dann bis auf die letzten 8sm guten Wind und schnelle Fahrt. Schnell noch 1 Stunde motoren und wir sind bei beginnender Nacht in die Bahia eingelaufen und haben auf 10m geankert.
Immerhin haben wir gestern bei Tageslicht 94sm gemacht. Das ist schon ganz gut.
Zum Frühstück hatten wir schon Pinguine ums Boot und in der Ferne spielten 2 Seelöwen.
Die Bahia Jansen ist ein Naturschutzgebiet. Hier brüten zwischen 500.000 und 2 Millionen Magellanpinguine. Später werden wir da mal ein wenig näher ranfahren.
Die nächsten Tage können wir hier diverse hübsche Buchten besuchen und uns immer wieder gut vor starken Winden verstecken.

Donnerstag, 28. November 2013

Von San Blas in den Golfo Nuevo 198 sm

Ich sitze hier am Laptop, das Kaffeewasser läuft durch und draußen kachelt es schon wieder mit bis zu 30kn Wind. Glücklicherweise ablandig. Es wackelt zwar ordentlich, aber hier drinnen ist es gemütlich und warm (die Sonne scheint und der Herd ist noch leicht an :-) ).
Die Überfahrt von San Blas hierher entsprach in etwa unserer Vorrausschau. Zuerst mussten wir mit Motorunterstützung von den Flachs vor San Blas weg, konnten dann aber für etliche Stunden mit dem Parasailor segeln. Da waren wir dann so mit 8-10kn unterwegs. Der Wind nahm zu und dann bei 23kn WWind runter mit dem Lappen. War aber gar nicht so einfach. Erst durch fieren der Leeschot flutschte das Segel dann in seinen Sack rein.
Wir haben dann das Groß ordentlich gerefft (2. Reff rein) und sind dann so durch die Nacht bis vor die Zufahrt vom Golfo gekommen. Dort schlieft der Wind ein und wir mussten noch ein wenig den Motor einsetzen.
Die Winde unterwegs kamen schön von hinten mit 25-30kn (in Böen bis 38kn). Ging aber ganz gut. Nur das 5 Gänge Menue ist dann doch ausgefallen :-).
Heute werden wir wohl das Durchziehen des Starkwindes abwarten müssen. Vielleich ist auch noch ein Landgang drin.
Eigentlich soll es hier im Golfo Wale geben. Wir haben allerdings noch keinen gesehen. Nur ein Seelöwe schwamm ein Stück mit uns im kristallklaren Wasser (10 Grad) und Pinguine standen am Strand Spalier.

Montag, 25. November 2013

Streifzug über die Isla del Jabali an der Bahia San Blas



Vom Ortskern San Blas liegen wir ca. 10 km entfernt, mit unseren Elektrofahrrädern ein Katzensprung. Dann man los.

Hier wachsen in einem der wenigen kleinen Wäldchen die Algaven direkt neben den Kiefern
und zwischen ihnen diese und ähnliche Schönheiten.
Einer der vielen Wege führt lange am Arroyo del Jabali entlang
vorbei an weiten trockenen Flächen
bis zu einer Anlage die mir im Luftbild aufgefallen war und mich neugierig gemacht hatte.
Das Tor ist auf, also mutig hinein.
Die Anlage macht einen gepflegten Eindruck,
aber es ist niemand zu sehen.
Die Kapelle und die kleine Bibliothek sind verschlossen.   
Alles hat irgendwie eine Verbindung zum und mit dem Meer.
Was aber hat es mit dem Bootdort oben auf dem Dach auf sich?
Hier hat der kroatischer Franziskaner-Priester Esteban Gregov nach vielen Jahren sein Versprechen eingelöst.
 Er war 1954 erst 17jährig mit 5 Freunden in einem kleinen Holzboot  von Kroatien nach Italien geflüchtet und auf der Adria in einen Sturm geraten. Sollte er überleben, wollte er eine Kapelle bauen.
Hier, 6 km von San Blas entfernt baute er nicht nur seine Kapelle, sondern schuf auch Wohn- und Lebensraum für über 20 Personen. Viele Jugendliche fanden bei ihm Zuflucht. 
Mit 76 Jahren verstarb er 2012 und wird von der Bevölkerung hier sehr verehrt.
Bis  San Blas sind es noch 6 km und es macht Spaß immer wieder an zu halten und das bunte „Treiben“ an der Strecke zu beobachten. Dieser kleine Langschwanzstärling hatte keine Angst, habe ihn aber auch nicht gestört.
Da wurde die linke dieser beiden Eulen schon etwas unruhiger
und diese ließ mich ganz dicht an sich ran kommen
Im Ort fielen besonders diese Iglu ähnlichen Häuschen und die freundlichen und hilfsbereiten Menschen auf. Ich wurde schnell in ein „Gespräch“ verwickelt.
 Irgendwie müssen uns wohl alle bei unserer Ankunft beobachtet haben.
Der Rückweg gestaltete sich nicht nur etwas schwieriger, weil die gewählte Straße mit Mengen von Kieselsteinen bedeckt war, sondern der Akku des Fahrrades seine Leistungsgrenze erreicht hatte.
 An Fahren war nicht zu denken, also die verbleibenden 7 km schieben und die wirklich schöne Natur genießen.
Dieser eindrucksvolle Tag ging mit einem beeindruckenden Farbenspiel im Wasser und am Himmel zu ende.
Am nächsten Tag fuhren wir noch einmal gemeinsam in den Ort, dieses Mal mit dem Dinghi bis 3 km vor die Ortschaft. Die Schotterstraße bis zur Ortsbebauung ist bei lang anhaltender Trockenheit als Wanderweg nicht zu empfehlen.
Zurück an unserem nun trocken gefallenen Dinghistandort, läuft dort diese ca. 30 cm große Argentinische Schildkröte im Matsch umher. Sie sieht aus, wie unsere Griechische Schildkröte, die wir über 20 Jahre als Haustier hatten und weckte in mir Erinnerungen an unseren Mäxi.
Auch diese Argentinische Schildkröte reagierte auf meine Stimme, kam freudig auf mich zu, hinter mir her und ließ sich am Hals streicheln.
Wir waren uns nicht sicher, ob die hier im Watt zu Hause war. Sie schien sich am Wasser aber sehr wohl zu fühlen. 
Am Montagmorgen werden wir "unsere" Lagune wieder verlassen, vor der Ortschaft San Blas ankern und am Dienstagmorgen, so der Wind und läßt, das nächste Teilstück in Richtung Puerto Madryn in Angriff nehmen. Mal schauen, wo wir ankommen.