Vom Ortskern San Blas liegen wir ca. 10 km entfernt, mit
unseren Elektrofahrrädern ein Katzensprung. Dann man los.
Hier wachsen in einem der wenigen kleinen Wäldchen die
Algaven direkt neben den Kiefern
und zwischen ihnen diese und ähnliche Schönheiten.
Einer der vielen Wege führt lange am Arroyo del Jabali
entlang
vorbei an weiten trockenen Flächen
bis zu einer Anlage die mir im Luftbild aufgefallen war und mich
neugierig gemacht hatte.
Das Tor ist auf, also mutig hinein.
Die Anlage macht einen gepflegten Eindruck,
aber es ist niemand zu sehen.
Die Kapelle und die kleine Bibliothek sind
verschlossen.
Alles hat irgendwie eine
Verbindung zum und mit dem Meer.
Was aber hat es mit dem Bootdort oben auf dem Dach auf sich?
Hier hat der kroatischer
Franziskaner-Priester Esteban Gregov
nach vielen Jahren sein Versprechen eingelöst.
Er war 1954 erst 17jährig mit 5 Freunden in einem kleinen
Holzboot von Kroatien nach Italien geflüchtet
und auf der Adria in einen Sturm geraten. Sollte er überleben, wollte er eine
Kapelle bauen.
Hier, 6 km von San Blas
entfernt baute er nicht nur seine Kapelle, sondern schuf auch Wohn- und
Lebensraum für über 20 Personen. Viele Jugendliche fanden bei ihm Zuflucht.
Mit
76 Jahren verstarb er 2012 und wird von der Bevölkerung hier sehr verehrt.
Bis
San Blas sind es noch 6 km und es macht Spaß immer wieder an zu halten
und das bunte „Treiben“ an der Strecke zu beobachten. Dieser kleine Langschwanzstärling hatte keine
Angst, habe ihn aber auch nicht gestört.
Da wurde die linke dieser beiden
Eulen schon etwas unruhiger
und diese ließ mich ganz dicht an sich
ran kommen
Im Ort
fielen besonders diese Iglu ähnlichen Häuschen und die freundlichen und
hilfsbereiten Menschen auf. Ich wurde schnell in ein „Gespräch“ verwickelt.
Irgendwie müssen uns wohl alle bei unserer Ankunft beobachtet haben.
Der Rückweg gestaltete sich nicht nur etwas schwieriger,
weil die gewählte Straße mit Mengen von Kieselsteinen bedeckt war, sondern der
Akku des Fahrrades seine Leistungsgrenze erreicht hatte.
An Fahren war nicht zu
denken, also die verbleibenden 7 km schieben und die wirklich schöne Natur genießen.
Dieser eindrucksvolle Tag ging mit einem beeindruckenden
Farbenspiel im Wasser und am Himmel zu ende.
Am nächsten Tag fuhren wir noch einmal gemeinsam in den Ort,
dieses Mal mit dem Dinghi bis 3 km vor die Ortschaft. Die Schotterstraße bis
zur Ortsbebauung ist bei lang anhaltender Trockenheit als Wanderweg nicht zu
empfehlen.
Zurück an unserem nun trocken gefallenen Dinghistandort,
läuft dort diese ca. 30 cm große Argentinische Schildkröte im Matsch umher. Sie
sieht aus, wie unsere Griechische Schildkröte, die wir über 20 Jahre als
Haustier hatten und weckte in mir Erinnerungen an unseren Mäxi.
Auch diese Argentinische Schildkröte reagierte auf meine
Stimme, kam freudig auf mich zu, hinter mir her und ließ sich am Hals
streicheln.
Wir waren uns nicht sicher, ob die hier im Watt zu Hause
war. Sie schien sich am Wasser aber sehr wohl zu fühlen.
Am Montagmorgen werden wir "unsere" Lagune wieder verlassen, vor der
Ortschaft San Blas ankern und am Dienstagmorgen, so der Wind und läßt, das
nächste Teilstück in Richtung Puerto Madryn in Angriff nehmen. Mal schauen, wo
wir ankommen.
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