Schon bei der Einfahrt in die Bahia Thetis fielen uns die
Wälder auf. Nicht nur, daß es hier wieder welche gibt, sondern speziell die
flache Krone. Da würd ich zu gerne mal rein und schauen wie es im Wald
aussieht.
Wir machen eine Erkundungstour mit dem Dinghi in die
angrenzenden Lagunen, danach setzt mich Ludger an Land oder besser im Wasser,
das gerade am Abfließen ist ab.
Den Waldspaziergang streiche ich, der Boden ist so naß, daß
das Wasser aus dem Hang gedrückt wird und ein vorankommen in diesem „Urwald“
sicher schwierig gewesen wäre.
Macht gar nichts. Am Waldrand gibt es so viel zu entdecken.
Die Orange King barberry sieht blühend zwischen dem Moos nicht nur sehr schön
aus, die blauen Früchte sollen sehr gut schmecken. Müssen wir später noch
einmal wieder kommen ;-)
Das sieht nicht appetitlich aus, kann man aber essen. Für die
Argentinier ist das Pan de Indio, also Brot der Indios. Das nächste Mal wird es
probiert.
Es ist ruhig hier, aber die Landschaft eine ganz andere wie die in
Patagonien.
An der Bahia Thetis wurden Seelöwen gefangen, getötet und
verarbeitet.
Die baulichen, wie auch die immer noch stark riechenden tierischen
Überreste sind hier noch zu finden.
Sowohl die Gebäude als auch die gestapelten
Felle verrotten nach und nach.
Einklarieren brauchen wir hier nicht, die Prefectura ist
nicht besetzt. Schon erstaunlich, daß hier mal ne Behörde ihren Dienst getan
hat, wo weit und breit keine Ansiedlung war.
Dieser kleine Pieper hatte keine Angst und schien froh zu sein einen Zuhörer für sein Konzert zu haben. Er kam immer näher, zeigte sich auf seiner „Bühne“ von allen Seiten und trällerte ohne Pause
Es reizte mich dann doch durch den Wald, einen moderigen
Hang hinauf den Hügel zu erkunden.
Der war eine riesige weiche Moosfläche, dazwischen sehr viel Wasser und totes Gestrüpp. Tierpfade waren zu erkennen und das Laufen im Moos sehr angenehm.
Diese Fläche leuchtete von weitem in der Sonne gelb, grün, rot.
Moos, daß bald zu blühen beginnt , fantastisch aussah und sich beim Anfassen
toll anfühlte.
Es war der 19.12. und nur noch ein paar Tage bis Weihnachten.
Diese knallroten Murtilla oder Diddledee mit ihren dunkelgrünen Blättern hatten
etwas Weihnachtliches. Diese roten Früchte sehen aus wie winzige Äpfel, man kann
sie essen oder zu Marmelade verarbeiten. Wußte ich da leider noch nicht.
Die Windvorhersage änderte sich mal wieder. Wir beschlossen
die Le Maire Straße noch in der Nacht zu passieren. Der Wind ist gut, die Welle
ist gut und da wo die Wolken die Sonne nicht verdeckten, leuchtete der Atlantik
sogar wieder blau.
Den Teig für das Brot haben wir schnell noch am Anker „gehen
und ruhen“ lassen und beim Losfahren in den Backofen geschoben. Verpflegung für
die nächsten Tage gesichert. Wir hatten vorher mal versucht bei starkem
Wellengang Brot zu backen, der Teig wollte aber nicht gehen. Er wollte wohl „ruhen“
und nicht geschaukelt werden. Wir stellen uns darauf ein.
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